Wintersport-Boom in China wird anhalten
2022/02/23

Die „Schnee-Begeisterung" nach den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing hat die Entwicklung einer Vielzahl von Wintersportindustrien angekurbelt, darunter auch die Produktion von Wintersportgeräten und -ausrüstungen. Die chinesischen Hersteller verzeichnen in der Folge einen deutlichen Auftragsschub, sowohl aus dem In- als auch Ausland.

„Wir verzeichnen einen raschen Anstieg der Bestellungen", berichtete eine Verkäuferin von Maosen Sports Equipment mit Sitz in Ningbo in der ostchinesischen Provinz Zhejiang am Samstag gegenüber der Global Times. Das Unternehmen stelle hauptsächlich Snowboards her, wobei die meisten Produkte nach Nordamerika und Europa exportiert werden. Neben den gestiegenen Exporten seien in letzter Zeit auch die Bestellungen inländischer Kunden in die Höhe geschnellt, sagte sie.

„Die Zahl der Aufträge ist im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021 um 20 Prozent gestiegen", sagte ein weiterer Manager namens Liu, der bei einem Hersteller von Schlittschuhen und Rollschuhen in Ningbo arbeitet, der Global Times am Sonntag.

Im vierten Quartal 2021 exportierten die Hersteller in Ningbo Skibekleidung und -ausrüstung im Wert von über 196 Millionen Yuan (31 Millionen US-Dollar), was einem Anstieg von 56,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zu den Exportgütern gehören vor allem Skibekleidung sowie Skischuhe und -stiefel, die hauptsächlich nach Nordamerika und Europa verkauft wurden, berichtete die China Media Group am Samstag unter Berufung auf einen lokalen Zollbeamten.

Laut AliExpress von Alibaba stiegen die Verkäufe chinesischer Skiprodukte ins Ausland während der Olympischen Winterspiele um mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - einschließlich eines 15-fachen Anstiegs bei in China hergestellten Skihelmen. Im Jahr 2021 kauften demnach Konsumenten aus 100 Ländern und Regionen auf der ganzen Welt chinesische Wintersportausrüstung auf AliExpress, wie das Unternehmen mitteilte.

Die Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing hätten Angebot und Nachfrage auf dem heimischen Markt angekurbelt, so Wu Bin, Gründer und CEO von Beijing Snowpal Enterprise Management Co. und stellvertretender Vorsitzender des Beijinger Skiverbandes, gegenüber der Global Times. „Seit 2015 sind die Wintersportanlagen und Serviceeinrichtungen erheblich gewachsen. Die Zahl der Skigebiete ist von 460 im Jahr 2014 auf 715 im Jahr 2020 gestiegen. Gleichzeitig sind die Infrastruktureinrichtungen für Skigebiete, wie Seilbahnen, Schneemaschinen und Zauberteppiche [eine Art Rolltreppe, eine sichere und langsamere Alternative zum Skilift] um mehr als 150 Prozent gestiegen", berichtete Wu.

Da China sein Ziel erreicht hat, bis zu den Olympischen Winterspielen in diesem Jahr 300 Millionen Menschen für den Wintersport zu begeistern, habe sich ein riesiger Markt gebildet, der die Entwicklung der chinesischen Wintersportausrüstungsindustrie stark ankurbeln werde, prognostizierte Jiang Yiyi, stellvertretender Leiter der School of Leisure Sports and Tourism der Beijing Sport University, am Samstag gegenüber der Global Times.

„Auch nach den Olympischen Winterspielen wird die Begeisterung für Wintersport in China noch lange Zeit anhalten. Vor allem der Ski-Markt wird sich voraussichtlich beschleunigt weiter entwickeln. Es wird erwartet, dass die Zahl der einheimischen Skifahrer bis zum Jahr 2030 auf fast 60 Millionen ansteigt und damit mit den großen Skinationen der Welt wie den USA, Frankreich und Österreich gleichzieht", sagte Wu.


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