Wie Chinas Erfahrung die nachhaltige Entwicklung Afrikas vorantreibt
2022/03/28

Trotz reichhaltiger Ressourcen, einer großen Bevölkerungszahl und eines riesigen Marktes ist Afrika immer noch der am wenigsten entwickelte Kontinent der Welt, der von anhaltender Armut und vom Hunger geplagt wird.

China, das eine ähnlich unterentwickelte Vergangenheit wie Afrika hat, hat sein ehrgeiziges Ziel, die extreme Armut bis 2020 zu beseitigen, erreicht und den Lebensstandard von Hunderten von Millionen Menschen durch jahrzehntelange Entwicklungsarbeit verbessert.

Nach Ansicht von Experten könnte Chinas bemerkenswerter Erfolg bei der Armutsbekämpfung für Afrika eine wertvolle Orientierungshilfe im Kampf gegen die Armut und im Streben nach nachhaltiger Entwicklung sein.

CHINESISCHES MODELL DER ARMUTSBEKÄMPFUNG

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara leben die meisten Menschen von weniger als 1,9 US-Dollar pro Tag, dem von der Weltbank festgelegten Grenzwert für extreme Armut.

Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) wird sich die wirtschaftliche Lage in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara aufgrund der COVID-19-Pandemie erheblich verschlechtern, wobei weitere 26 Millionen Menschen unterhalb der internationalen Armutsgrenze leben werden.

Cavince Adhere, ein kenianischer Experte für internationale Beziehungen, sagte, dass Chinas Erfolg bei der Linderung der ländlichen Armut durch den Einsatz technologiegestützter Landbau-Methoden eine Inspiration für Kenia und andere Entwicklungsländer sei.

"Im Gegensatz zu vielen Ländern, in denen Entwicklung oft mit Investitionen in Städten und anderen städtischen Zentren in Verbindung gebracht wird, hat China bei seinen Bemühungen zur Armutslinderung den ländlichen Gebieten Vorrang eingeräumt, in denen die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt", so Adhere in einem aktuellen Kommentar.

Er sagte, dass China das erste Entwicklungsland geworden sei, das das erste der 17 Ziele der UN für nachhaltige Entwicklung (SDGs) erreicht habe, und fügte hinzu, dass die moderne Landwirtschaft die Verwirklichung dieses Ziels beschleunigt habe.

"Chinas Bemühungen bieten gute Einblicke für Kenias sozioökonomischen Wandel", sagte er.

Paul Zilungisele Tembe, Forscher am Thabo-Mbeki Institut für afrikanische Führung der Universität Südafrika, sagte, Chinas Erfahrung sei ein Modell für die Welt, das zeige, was möglich sei, wenn es eine entschlossene Führung, ununterbrochene rechtliche und politische Kontinuität, die Ermächtigung des Volkes von unten nach oben, solide zwischenstaatliche Beziehungen und Partnerschaften mit dem Privatsektor sowie die Nutzung kontextueller Umstände wie Geografie, Politik und Technologie gebe.

All diese Faktoren hätten zusammengewirkt und zu einer "Armutsbeseitigung chinesischer Merkmalen" geführt, sagte der Experte und fügte hinzu, dass "es für Südafrika nicht undenkbar ist, das chinesische Modell der Armutsbekämpfung in all seinen Formen zu kopieren."

HILFE AUS CHINA

"Gib den Menschen einen Fisch, und du ernährst sie einen Tag lang. Bring ihnen das Fischen bei, und du ernährst sie ein Leben lang." Dieses alte chinesische Sprichwort fasst das Wesen der chinesischen Hilfe für afrikanische Länder am besten zusammen.

In Burkina Faso deckte die nationale Reisproduktion im Jahr 2018 nur 30 Prozent des Bedarfs der Bevölkerung ab.

"Ausgehend von den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen in Burkina Faso besteht unsere Aufgabe darin, den Reisanbau zu entwickeln, die Reisproduktion zu steigern und gleichzeitig die Anbauflächen auszuweiten und neue Technologien zu fördern", sagte Hu Yuzhou, Leiter eines chinesischen Teams für landwirtschaftlich-technische Hilfe in dem Land.

Die chinesischen Experten stellen nicht nur Saatgut, Düngemittel und landwirtschaftliche Maschinen zur Verfügung, sondern beteiligen sich auch am gesamten Anbauprozess.

Nach Angaben von Gaoussou Sanou, dem nationalen Koordinator des Programms für landwirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Burkina Faso und China, erreichte die Reisproduktion im Demonstrationsgebiet des Dorfes Nariou im Jahr 2021 dank Chinas Hilfe 5-6 Tonnen pro Hektar, was dem Zwei- bis Dreifachen des Vorjahres entspricht, und auch die Qualität des Reises wurde erheblich verbessert.

In Guinea-Bissau haben die Experten des 11. chinesischen Agrartechnikteams, die in 13 Reisanbaugebieten in den drei Provinzen Bafata, Gabu und Oio stationiert sind, in den letzten drei Jahren "Technologie- und Materialhilfe" für dieses westafrikanische Land geleistet und bemerkenswerte Ergebnisse erzielt.

In Madagaskar ist der durchschnittliche Ertrag von Hybridreis, der mit chinesischen Technologien erzeugt wurde, zwei- bis dreimal so hoch wie der der lokalen Sorten.

In Sambia haben die von China finanzierten Mühlen den Preis für Maismehl gesenkt, das für die Herstellung des sambischen Grundnahrungsmittels Nshima verwendet wird.

In Tansania hat die Regierung mit Finanzmittel aus China die Juncao-Technologie für die Viehfutter- und Pilzproduktion entwickelt.

"Die Juncao-Technologie wird die Pilzproduktion und den Pilzkonsum steigern und damit zur Ernährungssicherheit im Land beitragen", sagte Mashimba Ndaki, der tansanische Minister für Viehzucht und Fischerei.

Melaku Mulualem, ein leitender Forscher für internationale Beziehungen und Diplomatie am äthiopischen Institut für strategische Angelegenheiten, betonte die Notwendigkeit für afrikanische Länder, Chinas Technologietransfer und Unterstützung des Kapazitätsaufbaus für Afrika in vollem Umfang als Sprungbrett zu nutzen, um Chinas Erfolg bei der Armutsbekämpfung zu kopieren.

Mulualem sagte, Afrika und die anderen am wenigsten entwickelten Länder sollten auch von China lernen, wie man sein Potenzial an Humanressourcen nutzen könne.

"Vor allem für die am wenigsten entwickelten Länder kann eine größe Bevölkerungszahl ein Fluch sein; für China ist sie jedoch eine Chance, weil sie dort das Gehirn und die Hände der Menschen nutzen, um innovativ zu sein und neue Dinge zu produzieren", sagte Mulualem.

Auf der 8. Ministerkonferenz des Forums für die Zusammenarbeit zwischen China und Afrika, die Ende November 2021 stattfand, kündigte China neun Programme zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen China und Afrika in Bereichen wie Armutslinderung, landwirtschaftliche Entwicklung und digitale Innovation an.

EINE GEMEINSAME ZUKUNFT

Josefa Sacko, Kommissar für ländliche Wirtschaft und Landwirtschaft der Afrikanischen Union (AU), lobte Chinas Bemühungen zur Armutsbekämpfung und sagte, Afrika solle Chinas Erfolg bei der Armutslinderung kopieren, wobei der Schwerpunkt auf der ländlichen Entwicklung liege.

"Ich hatte die Gelegenheit, nach China zu reisen, und habe gesehen, wie sie die ländlichen Gebiete in städtische Gebiete umwandeln", sagte der Kommissar.

"Die chinesische Praxis bei der Armutslinderung zeigt, dass eine starke und nachhaltige umfassende Entwicklung für die Linderung der Armut entscheidend ist", sagte der AU-Kommissar für Handel und Industrie, Albert Muchanga, und fügte hinzu, dass seiner Meinung nach die Armutslinderung in Afrika das politische Engagement gleicher Stärke und gleiches Willes erfordere, wie es China gezeigt habe.

Eines der Schlüsselelemente, die die afrikanischen Länder von Chinas herausragender Erfahrung bei der Beseitigung der extremen Armut lernen könnten, sei laut Muchanga die Einrichtung von Industrien der Gemeinde, wo die Armut am stärksten ausgeprägt sei.

Muchanga hebte das begierige Vorhaben der AU heraus, mit China zusammenzuarbeiten, um das in der AU-Agenda 2063 festgelegte Ziel eines durchschnittlichen jährlichen Wachstums von über 7 Prozent zu erreichen, und wies darauf hin, dass man auch von Chinas Bemühungen um eine nachhaltige und umweltfreundliche Entwicklung lernen müsse.

"Nachhaltige Entwicklung bedeutet ganz einfach Entwicklung ohne Beeinträchtigung der Umwelt. Wenn China die zweite Position in der Weltwirtschaft einnimmt, geht das nicht zu Lasten der Umwelt. Die Erfahrungen Chinas sind also hilfreich für Afrika, um Armut und Dürre zu lindern", betonte Muchanga.

Chinas Initiative zum Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft für die Menschheit habe das Potenzial, die Armut in Afrika und anderen Entwicklungsländern deutlich zu lindern, sagte Mulualem.

"Gemeinsame Zukunft bedeutet, an die Menschen der ganzen Welt zu denken", sagte Mulualem und fügte hinzu, dass "auch Afrika von dieser gemeinsamen Zukunftsvision profitieren kann."

Quelle: Nachrichtenagentur Xinhua


Suggest to a friend: